Wie die Rieser Feuerwehren durch die Pandemie kamen

Die Feuerwehren konzipieren digitale Lerninhalte. Während der Corona-Zeit sind sie mehr als bisher gefordert. Die digitale Alarmierung soll vorangetrieben werden.

Kreisbrandinspektor Thomas Fink

KBI Thomas Fink (Foto: Archiv)

Zum ersten Mal in der Geschichte der Rieser Freiwilligen Feuerwehr wurde zur Herbstdienstversammlung der Feuerwehren aus dem Ries nach Möttingen eingeladen. Zweimal jährlich treffen sich alle Kreis- und Stadtbrandmeister, Kreis- und Stadtbrandräte, Kommandanten der einzelnen Wehren, Schiedsrichter, Ausbilder und Jugendwarte zu einer Informationsveranstaltung. Möttingens Bürgermeister Timo Böllmann, der selbst auch in der Feuerwehr aktiv ist, freute sich besonders, die knapp 200 geladenen Gäste in diesem Jahr im 2018 fertiggestellten Bürgerzentrum begrüßen zu dürfen. Auch die stellvertretende Landrätin Ursula Kneißl-Eder kam der Einladung nach und lobte in ihrer Eingangsrede, vor allem das Engagement der Ausbilder und Jugendwarte. „Die Jugendlichen sind unsere Zukunft, deshalb ist es umso wichtiger, dass die Jugendarbeit in den Feuerwehren vorangetrieben wird“, so ihre Worte.

Als Gastreferent klärte Bernd Ulrich von der Versicherungskammer Bayern über die Versicherungslage der Privatpersonen in Bezug auf Sachschäden, Körperschäden und Drittschäden auf. Durch gewisse Zusatzversicherungen seien alle Feuerwehrmitglieder im Landkreis großzügig versichert und niemand müsse sich Sorgen über persönliche Schäden machen, meint Thomas Fink, Kreisbrandinspektor und Leiter der Veranstaltung, nach dem Vortrag.

Inspektionsjugendwart Stefan Fischer informierte über die Ereignisse im Jugendbereich. Diesen Sommer fand das bisher größte Jugendzeltlager im Ries statt. Insgesamt 302 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren im Juli nach Megesheim gekommen. Auch die deutsche Jugendleistungsspange als höchste Auszeichnung in der Jugendfeuerwehr wurde von einigen Gruppen abgelegt. Mit 26 Jugendgruppen hält der Landkreis die Summe seit Jahren stabil, auch wenn Fischer appelliert, die Jugendfeuerwehren stets attraktiv zu halten.

KBR Rudolf Mieling

KBR Rudolf Mieling (Foto: Archiv)

Kreisbrandrat Rudolf Mieling betont, dass in der aktiven Wehr die Aufgaben nicht weniger werden würden. In den letzten beiden Jahren, die zwar von der Pandemie geprägt waren, in denen die Feuerwehren im Ries aber dennoch genauso oder gar stärker als zuvor gefordert waren, habe sich einiges getan. Thomas Fink und Stefan Fischer schlüsseln auf: Für die Jugendfeuerwehren wurde ein Anhänger über Sponsoring angeschafft und die Wissenstests im Winter wurden wegen der Pandemie von den Jugendwarten selbst durchgeführt. Die Truppmann- und Truppfrauausbildung wurde weiterentwickelt und digitale Lerninhalte wurden konzipiert. Der Kreisbrandinspektor gibt einen Ausblick in das neue Jahr. Die digitale Alarmierung per App soll weiter vorangetrieben werden und hinsichtlich der Leistungsprüfungen gibt es einige Änderungen. Der Brandübungscontainer, der vor allem für Atemschutzgeräteträger interessant ist, kann noch bis 2026 genutzt werden.

Veränderungen gibt es in der Führungsebene: Nach 25 Jahren muss Thomas Fink das Amt des Kreisbrandinspektors altersbedingt niederlegen. Schon Anfang 2021 beendete Kreisbrandmeister Dieter Beck seine Tätigkeit ebenfalls altersbedingt. Er wurde zum Ehrenkreisbrandmeister ernannt.


Mit freundlicher Genehmigung von Corinna Grimmeißen (RN)