Die höchste Auszeichnung, die es für Jugendfeuerwehren gibt

In Megesheim findet das dreitägige Zeltlager der Jugendfeuerwehren mit einer Rekordteilnehmerzahl statt. 108 Jugendliche davon legen die Prüfung zur deutschen Jugendleistungsspange ab.


Feuerwehrautos, Schläuche, dutzende Helme sowie Feuerwehruniformen waren am Wochenende (08. – 10. Juli 2022) am Sportgelände in Megesheim zu sehen. Der Grund dafür war das Zeltlager der Jugendfeuerwehren, das nach Corona bedingter Pause zum 29. Mal im Landkreis Donau-Ries stattfand. Mit insgesamt 304 Teilnehmern erfreute sich das Zeltlager wieder großer Beliebtheit und 108 Jugendliche davon stellten sich den Prüfungen der Deutschen Jugendleistungsspange, der höchsten Auszeichnung, die es für die Jugendfeuerwehren in der Bundesrepublik gibt.

Die Verantwortlichen der Kreisjugendfeuerwehr freuten sich über die Rekordteilnehmerzahl. Man hatte schon die Befürchtung, dass durch die Pandemie das Interesse am Zeltlager schwindet, doch gerade das Gegenteil ist eingetreten, erläuterte ein Vertreter der Zeltlagerleitung. Dem zufolge nehmen außerdem immer mehr Mädchen an dem Zeltlager sowie der Jugendfeuerwehr teil, was ihn ganz besonders freue.

Endlich wieder ein Zeltlager der Jugendfeuerwehren in Megesheim

Der neue Anhänger der Jugendfeuerwehren des Landkreises Donau-Ries

Am Freitag wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Kreisjugendwart Marco Härtle und Kreisbrandrat Rudolf Mieling empfangen. Letzterem oblag es das Lagerfeuer auf dem Zeltplatz zu entzünden, welches, angelehnt an den olympischen Gedanken, während des ganzen Feuerwehrwochenendes brannte. Der 1. Bürgermeister der Gemeinde Megesheim, Karl Kolb, der als Schirmherrn für bestes Wetter sorgte, begrüßte die Jugendlichen ebenfalls im Ort und freute sich über die überaus große Teilnahme.

Am Samstagvormittag wurde es dann ernst für die zwölf Feuerwehrjugendgruppen aus Baldingen, Sulzdorf, Buchdorf, Gosheim, Dornstadt, Forheim/Aufhausen, Wörnitzstein, Reimlingen, Altisheim-Leitheim I und II sowie Zirgesheim und Wemding. Bei den Aufgaben der Deutschen Jugendleistungsspange mussten die Mädchen und Jungen ihr Können unter Beweis stellen. Neben einem sportlichen Teil, der aus Kugelstoßen und einem 1500 Meter-Staffellauf bestand, beantworteten die Jugendlichen zudem frei formulierte Fragen der Schiedsrichter. Hier wurde ihr Wissen in Sachen Feuerwehr, Politik und Allgemeinbildung auf den Prüfstand gestellt: Was für eine Leiter befindet sich auf dem Dach eines Feuerwehrautos? Wie viel Wasser kommt aus einem Strahlrohr? Wer ist Landrat? Wie heißt der Innenminister von Bayern? Anschließend gab es eine Punktebewertung, die in die Gesamtwertung mit einfloss.

Schläuche innerhalb einer vorgegebenen Zeit verdrehungsfrei ausrollen

Außerdem war es eine Aufgabe der Jugendlichen, eine Schlauchleitung innerhalb einer vorgegebenen Zeit ordnungsgemäß und ohne Verdrehung aufzubauen. Bei einer weiteren Aufgabe wurden die neun Gruppenmitglieder hinsichtlich ihrer Zusammenarbeit als Gruppe bei einem Löscheinsatz geprüft. Die Jugendlichen hatten sich im Vorfeld zwei bis drei Monate auf die Prüfung vorbereitet hätten. „Allgemeinbildung, fachliches Wissen, ein ordentliches Auftreten und ein guter Teamgeist sind bei der Feuerwehr sehr wichtig“, sagte Inspektionsjugendwart Markus Meyr.

Erstmals im Einsatz: Der Geräteanhänger der Jugendfeuerwehr Donau-Ries

Zum ersten Mal im Einsatz war der Geräteanhänger der Jugendfeuerwehr Donau-Ries. Während der Pandemie konnte dieser durch die Vermittlung von Kreisbrandmeister Klaus Schwager und die großzügige Unterstützung der Firma Henkel für die Jugendfeuerwehr beschafft werden. In Zukunft könne man so die Wettbewerbsgeräte der Jugendfeuerwehr aufbewahren und transportieren.

Aus den Händen den beiden Abnahmeberechtigten der Deutschen Jugendfeuerwehr erhielten die Jugendlichen schließlich ihre wohlverdienten Abzeichen. Stellv. Landrat Erwin Seiler und MdB Ulriche Lange, die dem Feuerwehrnachwuchs zu diesem Anlass ebenfalls Ihre Aufwartung machten, sprachen den Jugendlichen die besten Grüße Ihres Landkreises  aus und gratulierten zur bestandenen Prüfung.

Nach einer Erholungspause fand begann am zweiten Tag des Zeltlagers schließlich die Lagerolympiade, bei der sich alle am Zeltlager teilnehmenden Jugendgruppen in kleinen kniffligen oder auch sportlichen Aufgaben aneinander messen konnten. Während der Abenddämmerung feierten die Jugendlichen und Ihrer Betreuer zudem einen ökumenischen Feldgottesdienst mit Diakon und Feuerwehrseelsorger Oliver Stutzky.

Ein zweiter Teil der Lagerolympiade, ein Orientierungslauf durch die Megesheimer Flur, stand am schließlich noch Sonntag auf dem Programm. Als Gewinner der Lagerolympiade ging letzten Endes die Jugendgruppe aus Zirgesheim hervor, die sich vor den Mannschaften aus Sulzdorf und Dornstadt durchsetzen und so den Wanderpokal mit nach Hause nehmen konnte.

Zum Abschluss des Zeltlagers verabschiedete Kreisjugendwart Marco Härtle die Teilnehmer und dankte Ihnen für ihr großes Engagement in der Feuerwehr. Er blicke zudem zuversichtlich in die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises. Sein Dank galt auch der Freiwilligen Feuerwehr Megesheim für deren hervorragende Unterstützung und die reibungslose Durchführung des Zeltlagers. Unterstützung erfuhren der Feuerwehrnachwuchs und die Organisatoren des Feuerwehrwochenendes auch von der Molkerei Zott und der Zimmerei Laber, welchen Härte ebenso seinen Dank aussprach. Zuletzt ging das Banner des Jugendfeuerwehr-Zeltlagers an die Freiwillige Feuerwehr Monheim weiter, die im nächsten Jahr das Zeltlager ausrichten wird.

Weitere Fotos gibt es in der Bildergalerie der Rieser Nachrichten.


Text: Markus Meyr
Fotos: Josef Heckel